Die Schönheit ihrer Farben und die außergewöhnliche Form ihrer Blüten inspirierten schon Van Gogh und Monet. Ob in traditionell oder hochmodern gestalteten Gärten: Iris fügen sich überall harmonisch ein. Und wenn sie erst einmal gepflanzt sind, ist ihre Pflege ein Kinderspiel.

Fast 70 Jahre ist es nun her, dass Doreen Bovet in Schloss Vullierens mit einer in Europa einzigartigen Sammlung begann. Die aus Amerika stammende Ehefrau eines der Schlossherren hatte eine ausgesprochene Leidenschaft für Iris. Im Jahr 1950 legte sie den Grundstock für ihre Sammlung mit den fünf ersten Iris-Arten, die sie beim renommierten, aus der Schweiz stammenden Hybridzüchter Schreiner in den USA bestellt hatte. Fünf Jahre später öffnete sie ihren Garten für die Öffentlichkeit, die von dieser schon damals beeindruckenden Kollektion von Iris-Arten bezaubert war. Seit mehr als 60 Jahren wird sie durch immer neue Sorten bereichert. Inzwischen werden mehr als 400 Arten in einem gut zwei Hektar großen Park präsentiert und gezüchtet.

Sie haben die Wahl

Jeder kennt die riesigen, mit ihrer raffinierten Rüschenform absolut unverwechselbaren Blüten. Die gewellten Domblätter, stets drei an der Zahl, richten sich in der Mitte der gewölbten Krone auf; die Hüllblätter (ebenfalls drei), sind reich gefärbt und biegen sich meist nach unten oder bei den neueren Sorten nahezu horizontal. Kurioserweise sind sie mit charakteristischen Bärten versehen: Die farbige Behaarung lockt bestäubende Insekten zu den Geschlechtsorganen der Krone, die zwischen Dom- und Hüllblättern gut versteckt sind. Und so lautet ihr lateinischer Name Iris barbata (manchmal auch Iris germanica), oder schlicht Bartiris. Ihre sehr robusten, langen, schwertförmigen Blätter sind bläulich-grün gefärbt. Einige zeichnen sich aus durch betörenden Duft: Vanille, Zitrusfrüchte, Orangenblüte …

Daneben gibt es die Sibirische Iris (Iris sibirica) mit schlanken Blütenstielen, die kleinere, schlichtere Blüten trägt, aber ebenfalls sehr anmutig ist. Klassischerweise ist sie blau; in ihrer Krone findet sich jedoch je nach Sorte auch Gelb, Weiß und Violett.

Ihr Kriterium: Größe

Die Höhe der Iris bedingt ihren Standort in Ihrem Garten. Die Iris-Arten sind in fünf Gruppen unterteilt:

  • Die Zwerg-Iris (Iris barbata-nana) für Steingärten: Sie wachsen nicht höher als 30 cm und sind die früheste Art. Mit ihrer Blüte bereits ab Mitte April kündigen sie den Frühling an. Zwerg-Iris können auch in Töpfen gezüchtet werden und sind damit ideal für all jene, die einen Balkon oder eine Fensterbank begrünen möchten. Für einen schönen Effekt benötigen Sie zwischen 12 und 15 Iris pro Quadratmeter.
  • Halbhohe Iris (Iris barbata-nana) eignen sich besonders gut, um die Linien von Blumenbeeten und gewundenen Wegen hervorzuheben. Ihre Blüten ähneln denen der großen Iris, allerdings sind die Stiele mit ihren höchstens 30 Zentimetern viel kürzer. Sie blühen Anfang Mai.
  • Die mittelhohen Iris (Iris barbata-media) sind je nach Sorte zwischen 40 und 70 cm hoch. Sie eignen sich perfekt, um den Mittelbereich eines Beetes zu verschönern, einen sonnigen Hang in ein Blütenmeer zu verwandeln, für windige Lagen oder zum Binden von Sträußen. Schon mit 10 bis 12 Iris pro Quadratmeter erreichen Sie ein spektakuläres Blütenmeer.
  • Die großen Garten-Iris (Iris barbata-elatior) sind etwa 70 cm bis einen guten Meter hoch. Sie sind wohl die bekannteste Iris-Art und verzaubern uns mit den größten Blüten … Garten-Iris setzen weite Räume perfekt in Szene. Sie blühen als letztes zwischen Mitte Mai und Mitte Juni, und einige Arten blühen im Herbst ein zweites Mal.
  • Sibirische Schwertlilien (Iris sibirica) werden etwa 80 cm hoch. Im Gegensatz zu den vorgenannten Arten schätzen sie feuchte Böden und gedeihen gut in Uferbereichen. Sie mögen allerdings auch normale Böden, sofern diese im Sommer nicht zu trocken sind. Sie blühen zur selben Zeit wie die großen Garten-Iris von Mitte Mai bis Mitte Juni.

Iris sind so beliebt, dass Spezialisten im Laufe der Jahre Tausende verschiedener Sorten geschaffen haben. Und immer noch werden jedes Jahr weitere kreiert. Die neueren Iris-Arten sind blütenreicher und gleichzeitig robuster. Die Blüten sind größer und bleiben länger schön. Die Stiele sind kräftiger und dafür etwas kürzer, so dass sie eine Höhe von etwa 85 cm anstelle der 90 cm hohen Stiele älterer Sorten erreichen. Sie sind weniger empfindlich gegen Halmbruch und ihre Blüten bleiben lange deutlich sichtbar.

Alle Iris in unserer Sammlung sind vor Ort (über das Bestellformular) oder in unserem Online-Shop erhältlich.

Ihr Kriterium: Farbe

Nicht umsonst sind diese wunderschönen Blumen nach der geflügelten Götterbotin der griechischen Mythologie benannt, die mit ihrem mehrfarbigen Schal schillernde Regenbögen zum Leben erweckt. Iris-Arten gibt es in fast jeder Farbe und unzähligen Schattierungen. Die traditionellen Farben sind Blau und Violett, aber schon seit vielen Jahren wird die Palette durch Gelb, Orange, Schwarz, Rostrot und Braun bereichert … Und auch zweifarbige Exemplare werden immer zahlreicher. Der Kontrast der zwei Farbgebungen verleiht der Blüte noch mehr Tiefe. Sehr in Mode sind warme Töne – Honig, Rost, Mahagoni, Purpur … – und Pastelltöne – Lachs, Pfirsich, Crème … Noch immer arbeiten Züchter am perfekten Rot, einige Sorten kommen dem Ideal bereits recht nah, darunter ‚Rustler‘ oder ‚Dynamite‘.

Ihr Kriterium: eine lange Blütezeit

Zwar ist die Blütezeit der Iris wirklich atemberaubend, doch leider dauert sie pro Sorte nur etwa drei Frühlingswochen, vorausgesetzt, die Pflanze ist gut eingewachsen. Wenn Sie hingegen verschiedene Irisfamilien in Ihrem Garten kombinieren, können Sie sich immerhin zwei Monate lang, von Mitte April bis Mitte Juni, über eine kontinuierliche Blütezeit freuen. Doch es geht noch länger! In den letzten Jahren wurden remontierende Iris-Sorten entwickelt, die wie die anderen zunächst im Frühling und dann noch ein zweites Mal am Ende des Sommers im August blühen, wenn Sie ihnen nur ein wenig Pflege angedeihen lassen. Die idealen Pflanzen also für alle, die lange Blütezeiten lieben.

Wenn sie gut eingewachsen sind, können Iris in Ihrem Garten bis zu zwei Jahrzehnte lang jedes Jahr blühen.

Pflanzen

Die richtige Jahreszeit

Der Sommer ist die beste Jahreszeit, um Rhizom-Iris zu pflanzen, und zwar zwischen Ende Juni und Ende September, in milderen Regionen bis in den Oktober hinein. Entscheidend dafür ist, dass sie Zeit haben, vor dem Winter kräftige Wurzeln auszubilden. In jedem Fall gilt: Je früher sie gepflanzt werden, desto besser, vor allem in kühleren Regionen. Es ist übrigens möglich, die Iris auf einer Höhe von bis zu 1000 m zu pflanzen. Allerdings blühen sie dort später als in der Ebene. In windigen Gegenden empfiehlt es sich, die Stängel abzustützen, damit sie nicht umknicken oder brechen.

Der richtige Setzling

Da Iris das Herausziehen aus dem Boden gut vertragen, werden sie mit nackten Wurzeln verkauft. Jeder Setzling besteht aus einem knollenartigen Rhizom mit feinen peripheren Wurzeln und einem fächerförmigen Busch von Blattansätzen. Wenn Sie eine Iris im Sommer pflanzen, wird diese im folgenden Frühjahr blühen. Je größer das Rhizom ist und je mehr seitliche Knospen es hat (Gärtner sprechen von Augen), desto großzügiger wird die erste Blüte ausfallen.

Ihr Lieblingsort

Iris mögen Sonne und Wärme. Ihr künftiger Standort sollte daher mindestens vier bis fünf Stunden pro Tag in der Sonne liegen. Ist der Ort zu schattig, wachsen die Pflanzen zwar, blühen aber nicht kaum. Achten Sie auch auf eventuellen Schattenwurf hoher Bäume in der Umgebung.

Iris gedeihen vor allem auf gut dränierten, beinahe trockenen, neutralen oder kalkhaltigen Böden. Bei schwerem Boden pflanzen Sie Ihre Iris auf kleine Hügel und fügen ein wenig groben Sand oder Humus hinzu, um den Untergrund durchlässiger zu machen. Vermischen Sie dabei beides gut mit dem vorhandenen Boden, denn das Rhizom verträgt keinen direkten Kontakt mit Kompost.

Die richtige Pflanzung: Schritt für Schritt

Lockern Sie den Boden bis zu einer Tiefe von mindestens 20 cm; dies fördert eine gute Drainage. Iris-Rhizome vertragen Feuchtigkeit nicht sehr gut. Eine sorgfältige Unkrautbekämpfung vor der Pflanzung ist wichtig, besonders im Hinblick auf mehrjähriges Unkraut (Hahnenfuß, Binsenkraut usw.). Denn sind die Iris erst einmal an ihrem Platz, ist es nicht leicht, zwischen den Rhizomen Unkraut zu jäten. Graben Sie ein flaches, breites Loch. Legen Sie das Rhizom flach mit dem blättrigen Teil gegen einen der Ränder des Lochs. Breiten Sie die feinen Wurzeln möglichst weitläufig im Loch aus. Prüfen Sie die Tiefe; der obere Abschluss des Rhizoms sollte nach der Pflanzung noch leicht oberhalb der Bodenoberfläche sichtbar sein. Versenken Sie die Blattansätze nicht in der Erde. Drücken Sie die Erde rings um das Rhizom gut von Hand fest und gießen Sie reichlich. Lassen Sie zwischen den Iris einen Abstand von 25 bis 30 cm. Der Höhepunkt der Blütezeit wird meist im dritten Jahr nach der Pflanzung erreicht.

Und im Topf?

Auf dem engen Raum, den ein Topf zu bieten hat, gedeihen nur Zwerg-Iris. Wählen Sie einen ausreichend großen Topf mit einem Durchmesser von 25 bis 30 cm, der schwer genug ist, dass er nicht umkippt. Terrakotta ist ideal, da es porös ist und somit verhindert, dass sich überschüssige Feuchtigkeit um die Wurzeln herum ansammelt. Schützen Sie die Pflanze zusätzlich vor Staunässe, indem Sie Kies als Drainageschicht einsetzen, die eine Höhe von 5 bis 6 cm haben sollte. Mischen Sie zu gleichen Teilen Komposterde und gute Gartenerde. Füllen Sie den Topf bis etwa 5 cm unterhalb des Rands. Legen Sie Ihre Iris etwas außermittig so in den Topf, dass das Rhizom an der Oberfläche noch leicht sichtbar ist. Teilen Sie die Pflanze, wenn die Rhizome die gesamte Fläche des Topfes einnehmen. Die Iris ist ideal für sonnenbeschienene Fensterbänke oder nach Süden ausgerichtete Balkone.

Pflege

Iris sind robust und erfordern nicht viel Pflege. Halten Sie den Boden um Ihre Iris herum stets gut belüftet. Gehen Sie dabei vorsichtig vor, um die Rhizome und ihr feines Wurzelwerk nicht zu beschädigen. Nach der Blüte sollten Sie die Blütenstiele so tief wie möglich abschneiden. Entfernen Sie verwelkte Blätter. Auch wenn es nicht zwingend notwendig ist, können Sie Ihre Iris ab dem zweiten Jahr mit einem speziellen Dünger für Blühpflanzen versorgen. Teilen Sie die empfohlene Dosis durch zwei: Düngen Sie mit der ersten Hälfte im März und mit der zweiten im Juni nach der Blüte. Verwenden Sie keinesfalls Stickstoffdünger. Er würde ein übermäßiges Laubwachstum fördern, das für die Blüten nachteilig wäre. Gießen Sie sparsam. Unmittelbar nach der Pflanzung und bis die Pflanze zu wachsen beginnt (neue Blätter), muss die Erde feucht gehalten werden, darf aber nicht zu nass sein. Wässern Sie anschließend etwa alle drei Wochen und ansonsten nur im Sommer bei großer Trockenheit. Nicht mulchen: Dies würde zu übermäßiger Feuchtigkeit rings um das Rhizom führen.

Teilen

Besonders lange Freude an Ihrer Iris haben Sie, wenn Sie sie alle drei bis vier Jahre kurz nach der Blüte teilen. Wenn die Rhizome zu dicht sind, blühen die Iris weniger und ihre Blüten sind kleiner. Erfassen Sie das Iris-Büschel mit einer Grabegabel, indem Sie die Zähne senkrecht rund um das Iris-Büschel 20 cm tief in den Boden stoßen. Nutzen Sie den Griff als Hebel, um den Wurzelballen aus dem Boden herauszuziehen. Zerteilen Sie dann die Rhizome mit einem gut geschärften Gartenmesser oder von Hand. Behalten Sie bevorzugt die dicksten und jüngsten Rhizome von den Rändern. Pflanzen Sie sie sofort wieder ein. Kürzen Sie die feinen Wurzeln um einige Zentimeter, entfernen Sie trockene, vergilbte oder fleckige Blätter und schneiden Sie die erhaltenen Blätter auf eine Länge von etwa 12 bis 15 cm oberhalb des Rhizoms zurück.